WIR KAMEN UNS WIE DER ABSCHAUM DER MENSCHHEIT VOR

WIR KAMEN UNS WIE DER ABSCHAUM DER MENSCHHEIT VOR

„Ratlosigkeit, Angst, Fassungslosigkeit, Ohnmacht, Empörung – alle Facetten der Gefühlsbewegungen standen den Menschen ins Gesicht geschrieben. Niemand wusste, wohin es ging, niemand wurde informiert. Erst als den Leuten das Bargeld abgenommen und ein bestimmter Betrag in französischer Währung ausgehändigt wurde, sickerte es durch: Sie werden uns nach Frankreich schicken. … Wir wurden dann am späten Abend auf den Güterbahnhof getrieben, durch eine Unterführung, in der die Hitlerjugend der ganzen Stadt Spalier stand, uns verhöhnte, beschimpfte und anspuckte. Wir kamen uns wie der Abschaum der Menschheit vor.“

Aus den Erinnerungen von Margot Wicki-Schwarzschild, Kaiserslautern