ES HÄTTE MIR AUCH NICHTS GENUTZT, WENN ICH MICH GEWEIGERT HÄTTE

Stadtarchiv Landau

ES HÄTTE MIR AUCH NICHTS GENUTZT, WENN ICH MICH GEWEIGERT HÄTTE

„An jenem bekannten Morgen kam Kriminalist Kissling und erklärte mir um 5 Uhr in der Frühe, dass ich mich innerhalb 2 Stunden zum Abtransport fertig zu machen habe. … Zu meiner Bewachung und Durchsicht meines Gepäckes war ein Schupooffizier in meiner Wohnung, bis dann ein Postauto kam und mich wie die anderen Juden in ihren Wohnungen abholte und uns in die Festhalle in Landau brachte, wo mir zuerst ein früherer Regimentskamerad half mein Gepäck [zu] tragen, es auf Beschimpfung von den umstehenden Leuten hinfallen ließ, so dass ich meinen Koffer alleine schleifen musste. In der Festhalle selbst waren schon die Mitglieder von vielen pfälzischen Gemeinden eingetroffen. Verschiedene Formulare mussten dort unterschrieben werden, ich weiß selbst nicht mehr alles, was ich da in der Aufregung unterschrieben habe, es hätte mir auch nichts genutzt, wenn ich mich geweigert hätte …“

Aus den Erinnerungen von Otto Brunner, Landau